Schon in der Schule lernt man, wie wichtig doch die politische Partizipation, die Teilhabe von Bürgerinnen und Bürgern an politischen Entscheidungen und Entwicklungen ist. Alle ein bis zwei Jahre stehen dann meistens auch schon wieder die nächsten Kommunal-, Landtags- oder Bundestagswahlen an. Da ist die Teilhabe einfach: Wenn ich volljährig bin, gehe ich wählen. Setze ein Kreuz. Doch wie kann ich mich eigentlich noch anderweitig politisch einbringen? Oder noch viel wichtiger: Lohnt sich der Aufwand überhaupt?

Eine einfache Möglichkeit ist es, in eine Partei einzutreten. In die meisten Parteien kann man bereits mit 14 oder 15 Jahren eintreten. Oft geht dies schon mit Hilfe eines Online-Formulars. Ich gebe meine Daten an, zahle abhängig von meinem Einkommen einen bestimmten Mitgliedsbeitrag, der im Durchschnitt 5-10 Euro pro Monat beträgt und schon bin ich dabei und unterstütze die von mir ausgewählte Partei zumindest finanziell.

Doch es geht noch mehr. Es gibt verschiedene Gremien in Parteien, in denen ich mich von Anfang an einbringen kann.
Ganz unten stehen in der SPD die Ortsvereine. Das sind kleine Gruppen, die sich meist regelmäßig in einem bestimmten Ortsteil einer Stadt oder in einer Gemeinde treffen. Bei diesen Stammtischen geht es sehr locker zu, man redet über aktuelle Geschehnisse, lernt schnell neue Leute kennen und kann auch einmal Dampf ablassen.

In vielen Parteien gibt es zusätzlich Arbeitskreise zu bestimmten Themen, wie Jugend, Senioren, Arbeitnehmer oder Frauen. In der SPD heißen diese z.B. AG 60+ für Menschen ab 60 Jahre, Jusos (Abkürzung für Jungsozialistinnen und Jungsozialisten) für junge Menschen oder AsF (Abkürzung für Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen). In diesen schließen sich Menschen mit den gleichen Interessen und Hintergründen zusammen, um gemeinsame Aktionen zu planen, verschiedene Themen zu bearbeiten oder Anträge zu speziellen Forderungen zu formulieren.

Als Mitglied einer Partei hat man viele Vorteile. Der größte Vorteil ist wohl, auf politischer Ebene etwas zu bewegen, Einfluss auf die Politik einer Partei nehmen zu können und mit Hilfe von selbst geschriebenen Anträgen etwas an dieser zu verändern. Anträge, die beispielsweise auf Ebene einer Stadt von Parteimitgliedern als gut befunden wurden, werden an höhere Gremien, wie z.B. den SPD-Bezirk, zur weiteren Abstimmung gegeben.

Zieht man in eine neue Stadt, hat man sofort die Möglichkeit. innerhalb von Parteiveranstaltungen Menschen mit ähnlichen Interessen kennen zu lernen, von denen man meist herzlich empfangen wird.

Es bildet sich ein gutes soziales Netz aus Menschen aus verschiedenen Arbeitsbereichen, wie Bau, Rechtswissenschaften oder Lehramt, die einem in verschiedenen Lebenslagen zur Seite stehen, wodurch es für jedes Gebiet einen Spezialisten gibt.

Parteien bieten außerdem einen guten Zugang zur Bildung. Man tauscht Meinungen zu verschiedenen aktuellen Themen aus und diskutiert. Die Arbeitskreise bieten auch regelmäßig verschiedene Workshops an. Die Jusos zum Beispiel bieten das immer wieder für ihre Mitglieder an.

In der SPD machen wir keinen Unterschied, ob jemand nun ein Parteibuch hat oder nicht. Jeder ist herzlich willkommen, sich einzubringen und mit uns zu diskutieren.